LANDKREIS FULDA. Der Landkreis Fulda hat mit der Öffnung der Priorisierungsgruppe 3 ein Pilotprojekt zur betrieblichen Impfung gestartet. In einem ersten Schritt erhalten neun Unternehmen der sogenannten Kritischen Infrastruktur Impfstoff, um 1000 Beschäftigte in ihren Betrieben vor Ort impfen zu lassen. Dieser Modellversuch könnte erst dann in Serie gehen, wenn dazu Impfstoff in ausreichender Menge für den Landkreis verfügbar ist.
Seit der Öffnung der dritten Priorisierungsgruppe sind nicht nur über 60-Jährige und Personen mit bestimmten Vorerkrankungen impfberechtigt, sondern auch Menschen, die zur sogenannten Kritischen Infrastruktur gehören. Damit gemeint ist eine Vielzahl von Branchen und Tätigkeiten – wie Energieversorger, Feuerwehren, Gesundheit, Ernährung/Lebensmittel, Verwaltung, Finanz- und Transportwesen. (Eine Übersicht findet sich unter https://www.hessen.de/fuer-buerger/corona-hessen/unternehmen-und-arbeitnehmer/bereiche-kritischer-infrastrukturen-kritis-0 ) Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Sektoren können sich damit unmittelbar über das Anmeldeportal des Landes Hessen https://impfterminservice.hessen.de/ registrieren oder über Hausarztpraxen einen Impftermin erhalten.
Um diese beiden bestehenden Säulen der Corona-Schutzimpfungen zu flankieren und eine zusätzliche Impfmöglichkeit zu prüfen, hat der Landkreis in Zusammenarbeit mit IHK und Kreishandwerkerschaft Fulda das aktuell laufende Pilotprojekt aufgelegt. Damit soll getestet werden, wie effizient und effektiv Impfungen in den Betrieben vor Ort sind. Limitierender Faktor ist weiterhin die verfügbare Impfstoffmenge. Damit steht und fällt die Frage, ob das Projekt in Serie gehen könnte. Schon jetzt zeigt sich, dass für diese zusätzliche Impfmöglichkeit eine Größenordnung von mindestens 100 Personen Voraussetzung ist, damit sich der logistische und organisatorische Aufwand lohnt. Wichtig ist eine große Anzahl an Impfwilligen auch deswegen, um die Impfungen an mehreren Tagen anzubieten. Damit sollen mögliche Ausfälle durch Impfreaktionen kompensiert werden können. IHK und Kreishandwerkerschaft fragen derzeit bei größeren Betrieben der Kritischen Infrastruktur das Interesse an einer Beteiligung ab. Möglich ist es, in diesem Zusammenhang zu prüfen, inwieweit kleinere Betriebe dabei kooperieren könnten. Fakt ist jedoch, dass das Projekt erst dann ausgerollt werden kann, wenn Impfstoff in ausreichender Menge geliefert wird. Unabhängig davon sind aktuell individuelle Termine im Impfzentrum über das Landesportal oder bei Hausärzten möglich.
In Sonderterminen impft der Landkreis aktuell Woche die Einsatzabteilungen der Freiwilligen Feuerwehren und des Katastrophenschutzes im Impfzentrum. Täglich werden rund 210 Feuerwehrleute geimpft, bis Endeder 18. KW werden damit die rund 2700 gemeldeten ehrenamtlichen Brand- und Katastrophenschützer mit der ersten Impfung versehen sein.
Das Impfzentrum wird derzeit unter Volllast betrieben. In den nächsten Tagen und Wochen beginnen die Zweitimpfungen mit dem Impfstoff von AstraZeneca auf dem Plan. Entgegen anderslautender Meldungen behalten alle Termine ihre Gültigkeit. Laut der Empfehlung der Stiko sollen unter 60-Jährige, die bereits einmal mit AstraZeneca geimpft wurden, nun einen mRNA-Impfstoff, also etwa von BionTech, für die Zweitimpfung erhalten. Personen unter 60 Jahren können sich jedoch auch bei ihrem Termin im Impfzentrum für eine Zweitimpfung mit AstraZeneca entscheiden. In diesem Fall erfolgt im Impfzentrum ein ärztliches Aufklärungsgespräch.