ROTHEMANN, 29.03.19 – Gute Nachrichten für Rothemann: Die Sanierung der „Alten Schule“ in dem Eichenzeller Ortsteil ist ein Stück nähergerückt. Die WIBank Hessen hat den zuschussfähigen Gesamtinvestitionsrahmen um 400.000 Euro aufgestockt. Nun kann die Gemeinde im Rahmen der Dorferneuerung – je nach Förderquote – mit einem Zuschuss von rund 300.000 Euro rechnen. „Die gute Vorarbeit aller Beteiligten hat sich gelohnt“, sagt Landrat Bernd Woide. Die Gesamtkosten für das Projekt beziffert Bürgermeister Dieter Kolb auf etwa 1,6 Millionen Euro.
Seit 2011 läuft das Dorferneuerungsprogramm in Rothemann und Welkers, und der Förderrahmen in Höhe von 700.000 Euro ist durch die beiden Ortsteile ausgeschöpft worden. Um dennoch für die „Alte Schule“ eine Förderung zu erhalten, beantragte die Gemeinde bei der WIBank eine Aufstockung. Nötig dafür war die Einreichung eines umfassenden Sanierungskonzepts, das in der Zusammenarbeit vieler entstand.
Der Ortsbeirat Rothemann und der Arbeitskreis Dorferneuerung hatten zunächst ein Nutzungskonzept für das unter Denkmalschutz stehende Gebäude erstellt, das sich über die Jahre als wichtiges Vereinshaus für Rothemann und die Gesamtkommune entwickelt hat, wie Ortsvorsteher Oskar Kanne erläutert: „Die Räume werden genutzt von der Kolpingfamilie, vom Heimatbund Rothemann, hier gibt es einen Jugendraum, die Ortsbücherei, es ist Vereinshaus für den Gesangverein, die Kirmesgesellschaft, die Katholische Frauengemeinschaft und weitere Gruppen der Ortsgemeinschaft.“ Und diese werden auch nach der geplanten Sanierung hier wieder eine Heimat finden.
Bürgermeister Kolb freut sich sehr über die zusätzliche Förderung und dankt den maßgeblich Beteiligten, Nico Schleicher, Bauamtsleiter von Eichenzell, und Helmut Vogler vom Fachdienst Regionalentwicklung beim Landkreis Fulda. „Die Sanierung der Alten Schule ist ein langgehegter Wunsch und lag eigentlich in weiter Ferne“, sagt Kolb. Jetzt konkretisiere sich das Projekt, nun seien die Aufträge an die Fachplaner vergeben worden. „Basis für diese gute Nachricht war die gemeinsame und beharrliche Vorbereitung von Gemeinde, Vereinen und Landkreis“, sagt Landrat Woide und ergänzt: „Damit sind weitere Voraussetzungen geschaffen, dass die Alte Schule saniert werden kann.“
Froh über die Kunde der WIBank ist auch Helmut Vogler, der schon lange mit dem Antrag befasst war. Zur Finanzierung der Maßnahme werde zudem geprüft, inwieweit Mittel aus der Denkmalpflege und von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eingesetzt werden können.
Die ehemalige Schule von Rothemann wurde 1924/25 nach den Plänen des Fuldaer Architekten Hermann Mahr im Heimatstil errichtet. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Rechteckbau mit Querhaus. Das ehemals verschindelte Obergeschoss ist heute mit Eternitplatten verkleidet. Am Nordgiebel befindet sich eine hohe zweiläufige Außentreppe mit Sandsteinbrüstung. In dem Gebäude lebten damals auch die Lehrer mit ihren Familien.
Bis zum Sommer 1973 wurde in dem Schulhaus unterrichtet. Danach wurde es von der Jugend genutzt und 1980 zum Bürgerhaus umgebaut. Seit der Fertigstellung des Bürgerzentrums im Jahr 2003 ist die Alte Schule Heimat zahlreicher Vereine.